DailyBread

IMPULSE zum Kauen & Verdauen ...

 

 

OKTOBER

7.10.

"Ihr und ich, wir brauchen die Kraft und die Freude, die aus dem Wissen kommt, geliebt zu werden." (Yehudi Menuhin, Kunst als Hoffnung)

 

6.10.

"Ich lobe die Astronomie und die Mathematik, welche mit Beweisen umgehen, von der Astrologie erwarten wir nichts ... Ihre zweifelhaften Prophezeiungen nämlich sind so: Wenn sie nicht zutreffen, muss man sie umdeuten." ;-)) (Martin Luther)

 

5.10.

"Der richtige WEG ZUR GANZHEIT besteht - leider - aus schicksalsmäßigen Um- und Irrwegen. Es ist eine *longissima via* (sehr langer Weg), nicht eine gerade, sondern eine gegensatzverbindende Schlangenlinie." (C.G. Jung. Menschenbild und Gottesbild)

 

4.10.

"Es ist nicht der objektive Beweis der Existenz Gottes, den wir suchen - sondern wir wünschen uns, die Gegenwart Gottes zu erfahren." (Frederic Buecher, The Magnificent Defeat)

 

3.10.

"G'TT ist da, wo wir ihn einlassen" (Martin Buber) ... Einlassen, d.h. IHN faktisch und tatsächlich Gott sein lassen, in der Annahme seiner Weisungen zum Leben, in der Suche nach Gerechtigkeit, Frieden, Versöhnung und Schöpfungsbewahrung ...

Im Umkehrschluss ist es sinnlos und verfehlt, in Not, Elend & Zerstörung nach Gott zu verlangen, ihn eventuell anzuklagen oder zu verfluchen, wenn wir ihn nicht einlassen in unser Leben und unser Tun, unsere Lebensführung, unser Miteinander, in Gesellschaft und Politik.

 

2.10.

"Sensible Menschen haben oft eine ganz eigenartige Durchlässigkeit für die *andere Welt*, eine Welt, in der das festgelegte Gitter von Zeit, Distanz und Materie auf einmal durchlässig wird und jeder wissenschaftlichen Festlegung spottet ... (Dies gilt auch für) Grenzerfahrungen in der Nähe des Todes, an der Bruchlinie zur Ewigkeit." (aus: Walter Meili. Phänomen Nahtod)

1.10.

Ein ZEN-Koan: "Ein Windstoß, die Flamme ist weg/ Wohin ging sie?" (Philip Toshio Sudo. Zen rund um die Uhr)

 

SEPTEMBER

30.9.

"Ich denke an die Psychoanalytikerin Margarete Mitscherlich, vor der einmal - sie war da schon 91 - ein mittlelalter Mann ein längeres Statement über die düstere Lage abgab, den Werteverfall, die Unfähigkeit der Politiker. Vom Untergang der Welt war seine Klage wohl nicht weit entfernt. Mitscherlich lächelte nur und sagte: 'Das ist mir alles viel zu wehledig, junger Mann ... Lassen Sie mich es so sagen: Jedes Leben hat seine Erschütterung, jede Zeit auch. Diese Selbstverständlichkeit zu beklagen - da machen Sie es sich sehr einfach.'" (Axel Hacke, Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten)

 

29.9.

"Bei den meisten Menschen ist die Ruhe nichts als Erstarrung und die Bewegung nichts als Raserei!" ;-)) (Epikur)

 

28.9.

"Jeder Mensch, auch jeder große, bedeutende, gute Mensch, hat seinen ganz bestimmten LEBENSKREIS, seinen Raum, seine Zeit, seine Kraft und seine Gelegenheiten, aber eben damit auch seine GRENZE, die er nicht überschreiten kann. Jenseits dieser Grenze wird auf die Länge und im Grunde kein Mensch mehr von anderen verstanden und geschätzt und für sie lebendig sein können ... Wie wäre uns geholfen, wenn wir das immer vor Augen hätten! Wir würden dann nicht gleichgültig leben. Wir würden dann immer noch weinen und lachen, zürnen und lieben dürfen, es würde uns immer noch ernst sein mit dem Leben, aber eben menschlich ernst, nicht übermenschlich und nicht tierisch ernst." (Karl Barth. Fürchte dich nicht! Predigten 1934 bis 1948)

 

27.9.

"Aus dem Evangelium können wir nicht herauswachsen wie aus Kinderschuhen!" (Malte Detje, Im Zweifel für Gott)

 

26.9.

"Wir Menschen sollten zuerst die Einheit suchen und das uns Verbindende, Gemeinsame finden - und erst dann die Vielfalt wahrnehmen. Aber wir werden ständig und viel zu sehr von der Vielfalt, von dem, was uns unterscheidet, und vom Trennenden angezogen - und verlieren die Einheit aus den Augen." (Mooji, Mystiker)

 

25.9.

Das Leben im Glauben entrückt uns nicht aus dieser Welt ... Wir bleiben auch als Christinnen und Christen mittendrin im Alltag des Lebens und des Weltgetriebes, und d.h. Arbeit, Mühe, Enttäuschung, Schmerzen, Unglück, Tränen und Trauer bleiben uns nicht erspart. Wie alle Menschen gehen wir durch unsere Alltagswochen, mit Manchem belastet, die Wochenenden des Atemholens herbeisehnend ... aber immer wieder "ist morgen Montag" (C.S.Lewis)

" .... bis der Herr eines Tages wiederkommt und ein Wochenende einläutet, das niemals enden wird. Dann werden wir feiern, unsere Gläser erheben und bis in die ewigen Morgenstunden hinein tanzen!" (Malte Detje. Im Zweifel für Gott)

 

24.9.

"Bitt- und Fürbittengebete bedeuten, dass man Gott bittet, die gegebene Situation in Richtung ihrer Erfüllung zu lenken ... Jedes ernsthafte Gebet hat Macht." (Paul Tillich, Systematische Theologie I)

 

23.9.

Gottes Antwort auf unsere Gebete kann ein grünes oder rotes Licht sein, eine schnelle 'Erhörung' oder ein 'No go!' (und damit schmerzhaft und verwirrend) ... Aber manchmal sind es auch gelbe Lichter, die uns zum Warten und Durchhalten zwingen - "Jesus hat uns gesagt, dass wir im Gebet beharrlich sein sollen, dass wir nicht an einer gelben Ampel unser Auto stehen lassen und aussteigen sollen, sondern dass wir den Motor laufen lassen und treu unsere Bitten aussprechen sollen, bis seine Antwort schließlich kommt." (Pete Greig, Kraftvoll beten),

 

22.9.

"Fragen sind nicht beängstigend. Beängstigend ist vielmehr, wenn Menschen keine haben. Tragisch ist ein Glaube, der keinen Platz für sie hat." (Rob Bell, Velvet Elvis)

 

21.9.

"Das Problem mit dem *Backsteinglauben* (- d.h. mit der  Forderung der 'Rechtgläubigen' und Fundamentalisten, dass Du  ALLE Glaubenssätze als unhinterfragbares Gesamtgefüge zu bejahen hast!  Dir wird gesagt: Ziehst Du einen Mauerstein heraus und zweifelst - zB. an dem Satz 'Geboren von der Jungfrau Maria'  -, bringst Du damit alles zum Einsturz !!! ) ist, dass Mauern unvermeidlich Menschen ausschließen.

Oft hat es den Anschein, als müsse man mit allen Backsteinen in genau ihrer Form und Anordnung übereinstimmen, um dazuzugehören oder hineinzugelangen ...

Jesus hat über dieses 'Drinnen und Draußen' eine Menge zu sagen. Er wird nicht müde, darauf hinzuweisen, dass die, die davon ausgehen, 'drinnen' zu sein, es vielleicht garnicht sind. Und diejenigen, von denen alle meinen, sie seien aus welchen Gründen auch immer 'draußen', könnten sehr wohl in Wirklichkeit 'drinnen' sein ..." (Rob Bell, Velvet Elvis)

 

20.9.

"Ich glaube den Fingerzeigen Gottes: Den Blumen und Vögeln, der Musik, dem Tanz. dem Brot, dem Wein und den Angesichtern ... Dass die Welt mutterseelenallein im All umherirrt und die auf ihr dem 'Rad des Zufalls' ergeben sind, glaube ich nicht." (Christian Kercher, Accra/Ghana)

 

19.9.

"I believe (and discover in practice) that poetry, art and rock'n roll -  the entire gamut of the kreative arts - contain the potentiality to connect me to the god I find in Jesus Christ / Ich glaube (und erfahre es), dass Poesie, Kunst und Rock'n Roll - die ganze Palette schöpferischer Künste - mich verbinden kann mit dem Gott, den ich in Jesus Christus finde." (Dave Tomlinson. Black Shepp and Prodigals)

 

18.9.

"Meine Begegnung mit den Hindus und meine Beschäftigung mit der indischen Mystik haben mir deutlich gemacht, dass es im Glauben an Jesus Christus letztendlich nicht darum geht, ihn zum Gegenstand unserer Verehrung zu machen, sondern darum, die Göttliche Kraft, die durch ihn erschlossen worden ist, in uns selbst zu erfahren." (Sebastian Painadath SJ. Der Geist reißt Mauern nieder)

 

17.9.

"Er stellt die Fragen - und geht weiter / Er lebt die Fragen - und geht weiter  / Er liebt die Fragen - und geht weiter / Er geht durch die Fragen hindurch ... und geht weiter, immer weiter / GELASSEN und HEITER ..." (Mittelalterlicher Dichter, unbekannt)

 

16.9.

"Ich will herausfinden, was die Wirklichkeit ist. Nennen Sie sie dann, wie sie wollen." (Frank Wilcek, Teilchenphysiker, auf die Frage nach Gott)

 

15.9.

"So ihr Gutes tut, tut ihr Gutes FÜR EUCH SELBST, so ihr Böses tut, ist's wider euch (zu eurem eigenen Schaden)." (Koran. Sure 17,7)

 

14.9.

"Wahrscheinlich alle Religionen lehren, dass mit dem Atem etwas Göttliches in uns fließt oder sich bei jedem Atemtug die Weltseele - also das, was alle Geschöpfe miteinander verbindet - mit der einzelnen Seele mischt ..." (Navid Kermani. Jeder soll ... Fragen nach Gott).

In der Tat liegt in der Wahrnehmung und Deutung des  Atmens ein großer, weiter  Verständnisbogen des Lebens  - vom "Lebenshauch"  der Hebräischen Bibel bis zur Intonation des *Allah* im Koran, von der Bedeutung des Atmens im Yoga & ZEN bis hin zur Medizin, Therapie & Heilkunde.

 

13.9.

"The only thing people are going to remember is, how you make them FEEL ... so make them feel worthy, powerfull, having their own Divinity" (Carlos Santana, Interview)

 

12.9.

"Nicht ich halte am Glauben fest, vielmehr hält der Glaube MICH fest!" (Brennan Mannin, Alles aus Gnade)

 

11.9.

"Lasst uns schau'n auf das, was uns VERBINDET - und nicht so fixiert sein auf das, was uns trennt!" (notiert aus: Hart, aber fair)

 

10.9.

"Wenn die Bibel vom *Feuer* redet, dann will  sie damit niemals die Angst vor einem Gott  *befeuern*, der Freude hat an verhängten Qualen,der  in die "ewige"  Hölle schickt, Menschen Gewalt antut!  --- Es geht immer um ein reinigendes, erneuerndes & formendes Feuer, wie wir Menschen es z.B. benutzen in der Metallschmiede, in der Glasbläserei, in der Landbewirtschaftung, im Verbrennen von Unkraut und Gartenabfällen ... Wie sollte Gott - der LIEBE ist und als LIEBE wahrgenommen werden will  - allen Ernstes ein quälender Gott sein? Ein Vater, der Mißbrauch und Gewalt an seinen Kindern verübt? ... (Richard Rohr, Franziskaner, im Interview)

 

9.9.

"Es ist wohl ein halbes Himmelreich, wo Frieden ist ... Der Friede kann dir helfen, dass dir ein Bissen trockenes Brot wie Zucker schmeckt und ein Trunk Wasser wie süßer Wein." (Martin Luther)

 

8.9.

"Anders als es scheinen mag, ist der Humor ein Weg zur Wahrheit." (Kennet S. Leong. Jesus - der ZEN-Lehrer)

 

7.9.

"Der große Psychologe Freud sagte, dass Glücklichsein unmöglich ist. Er behauptet, dass die gesamte Struktur des menschlichen Bewusstseins so angelegt ist, dass Glücklichsein unmöglich ist. Er sagt, dass man im besten Fall auf erträgliche Weise unglücklich sein kann ... Freud hat sich selbst davon überzeugt und sich mit allen möglichen Argumenten gewappnet. Wenn man einer solche Haltung einnimmt, wenn man dieses Konzept, diese Vorstellung, diese Idee hat, dass Glücklichsein unmöglich ist, ist man verschlossen. Dann wird Glücklichsein tatsächlich unmöglich gemacht. Und wenn es nicht möglich ist, wird das Konzept, werden die Argumente wieder nur bestärkt!" (Osho, Mystiker. Der Weg der weissen Wolke)

 

6.9.

„If we do it, wonderful. If we can’t do it, let’s fail in the most beautiful way“ (Jürgen Klopp, Fußballtrainer) ... ;-)))

 

5.9.

"Throughout the Gospels, Jesus never speaks of receiving salvation; he called people to follow him, to be part of his way and therefore come alive." (Dave Tomlinson. Black Sheep and Prodigals)

 

4.9.

Der Monatsspruch der Herrnhuter Losungen für September lautet: "Bin ich nur ein Gott, der nahe ist, und nicht auch ein Gott, der ferne ist?" (Jeremia 23,23) --- Eine herausfordernde Frage aus Prophetenmund und eine ziemliche Umkehrung menschlicher Reaktion auf die  Erfahrung der *Gottesferne*, die entweder nahelegt, dass KEIN Gott ist oder beständige, evidente Gottesnähe einklagt und fordert!

 

3.9.

"Ich bin mir dessen bewusst, dass ich zu einer Reihe von Sätzen des christlichen Glaubensbekenntnisses ein aufrichtiges *Amen* nur deshalb sagen kann, weil dieses *Amen* bedeutet *ICH HOFFE DARAUF* (Tomás Halík. Nicht ohne Hoffnung)

 

2.9.

"Mit dem Blick zum Himmel und beiden Füßen auf der Erde finden wir unseren Ort." (Lorenz Marti, Eine Hand voll Sternenstaub)

 

1.9.

Ich möchte mit Gott manchmal heftig streiten, ihm böse sein dürfen, mit ihm hadern, ihn in Frage stellen, ihn beschimpfen, ihn leugnen und ihn fordern, statt mich einfach in alles zu fügen, zu unterwerfen, immer nur klein, demütig und ängstlich zu bleiben - und mit  erhobenem Haupt sagen: Es ist doch wohl alles drei Nummern zu groß für uns Menschen, eine Zumutung, ein schlechter Witz, ein Skandal .... das Dasein, die Welt, das Leben, das unendliche Leiden! ...  WAS soll das? Was IST das?

Mein Glaube??? - Dass ich hin und wieder so *ungläubig* sein darf! ... Weil ich nicht anders kann.

 

AUGUST

31.8.

"'Vertraue auf Gott, aber binde dein Kamel an!' ... Der Satz, ein islamischer Spruch, lässt sich anwenden in praktisch jeder Situation, von Klassenarbeit und Wettkampfsport über Liebesbeziehungen und Krebsbehandlungen bis hin zu Glaubenszweifeln oder Politik: 'Vertraue auf Gott, aber binde dein Kamel an.'"  (Navid Kermani. Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen)

 

30.8.

"Vor langer Zeit fragte mich jemand: 'Wovor haben sie am meisten Angst?'  Und ich antwortete: 'Gott zu enttäuschen.' Heute ist mir klar, dass ich Gott niemals enttäuschen kann, weil das für ihn kein Thema ist. Es ist nur ein Problem für mein Ego. Was ist das Ego? Nur der Teil von mir, der glaubt, er sei von Gott getrennt."  (Carlos Santana. Der Klang der Welt)

 

29.8.

"Ich  werde den dunklen Schatten, der zu mir gehört, nicht los, wohin ich auch gehe, er verfolgt mich und klebt an mir ...  Ich sehe ihn, unentrinnbar, wenn ich mich umdrehe - aber er ist auch ein Zeichen dafür, dass ich AUF'S LICHT zugehe." (Bruce Cockburn, Musiker)

 

28.8.

"Ich kämpfe nicht gegen und nicht für eine Offenbarung, ich kämpfe auch nicht grundsätzlich gegen den Offenbarungsglauben, sondern frage nur und sehe, was der Glaubende aus seinem Glauben heraus tut, wie er sich in der Welt verhält und mir begegnet." (Karl Jaspers. Philosophie und Offenbarungsglaube)

 

27.8.

"Think about it.  if we don’t establish clear intentions for ourselves, there are lots of other people and forces and companies and corporations and governments that will do that for you.  That will tell you what to think, what to feel, and will tell you what this means.  Will tell you who you are and at the same time tell you who you are not, and what you are capable of, what you are not ..." (Geoffrey Shugen Arnold, Roshi. Zen Center Brooklyn)

 

26.8.

"'Götter' müssen nicht im religiösen Gewand daherkommen. Im Gegenteil, sie entfalten ihre Macht in politischer, ethischer, ökonomischer, kirchlicher, medialer und narzistischer Gestalt vielleicht da am ungehindertsten, wo sie vom Menschen nicht als Götter durchschaut werden ... Gerade in der auf den ersten Blick säkularen Gesellschaft kehren die alten Götter in neuem Gewand wieder - die Götter, die uns das Leben nehmen unter dem Vorwand, es uns zu geben." (Ralf Frisch. Alles gut)

 

25.8.

"Naja, jetzt hör mal auf, man muss ja nicht für alles einen Grund wissen. Für manches gibt's gar keinen Grund. Es passiert, du hast es bekommen und das war's." (Christoph Schlingensief. So schön wie hier kann's im Himmel gar nicht sein)

 

24.8.

"Ich mag das kleine Wort vielleicht. Es lässt Raum für andere Möglichkeiten, andere Sichtweisen, andere Wahrheiten." (Lorenz Marti. Türen auf!)

 

23.8.

"Vielfältig, unermeßlich sind die Schreie, das Flüstern nach dem großen DU. Menschen röcheln und stammeln, jubeln und dichten sich hin zum Herz der Welt .... Was wir an Sinn erkennen, sind nur kleine Strudel von Zusammenhang. Sie kommen und gehen, lösen sich auf, bilden sich neu, Aber der Hintergrund dieser Sinnballen ist der Ganze, der mütterliche, väterliche Lebensgrund." (Traugott Giesen. Vater Unser)

 

22.8.

"Schick mir im rechten Augenblick jemanden, der den Mut hat, mir die Wahrheit in Liebe zu sagen." (Gebet von Antoine de Saint-Exupéry)

 

21.8.

"Je mehr Religion in abstrakten Begriffen und Dogmen geschieht, je stärker die Theologie verwissenschaftlicht und 'verkopft' und somit ausschließlich auf der kognitiven Ebene stattfindet, umso weniger steht sie im Dienst einer echten Glaubenserfahrung." (Christian Schmidt. Erfahrungsweg Yoga)

 

20.8.

"Wer hört das gras / ich nicht, wie's wächst / man säh's, hätte man zeit / doch wer hat schon  zeit? / das gras."  (Kurt Marti. Mein barüßig Lob. Gedichte)

 

19.8.

"Eine weitere Bedeutung des hebräischen Teshuva ist *Antwort* - Antwort auf was? Antwort auf die Bitte Gottes an dich: 'Komm nach Hause zurück!' .... Das ist ein wunderbares Geschenk des Judentums. Das Judentum sagt: Gott fragt, der Mensch antwortet. Andere Religionen sagen, dass der Mensch die Frage stellt und Gott antwortet. Das Judentum sagt; Nein, es ist Gott, der fragt., und der Mensch, der antwortet." (Komm und folge mir. Bhagwan/Osho spricht über Jesus)

 

18.8.

Die entscheidende Frage und Weichenstellung im Verständnis des neutestamentlichen Glaubens und des Zeugnisses von Jesus als dem Christus ist die, "ob und in welchem Maße Gottes Offenbarungs- und Heilswerk in der Sendung Jesu dem von Ostern an zu datierenden Glauben der Christen VOR-geordnet ist" - d.h. haben die frühen Christen etwas aus Jesus gemacht, was er gar nicht war und wollte, oder haben sie nach-österlich - sozusagen als legitimes Echo - richtig  erkannt, entfaltet und ein rechtes Zeugnis von Jesus in seiner Bedeutung gegeben ... "Der christliche Glaube lebt nicht von seinen Projektionen, täte er es, wäre er weiter nichts als Aberglaube. Gottes Geschichte in Jesus ist und bleibt dem Glauben der christlichen Gemeinde(n) vorgegeben. Nicht erst die Gemeinde hat in Jesus den Herrn und Messias erkennt (oder ihn gar - substanzlos und eigenmächtig - zu etwas gemacht, was er nicht war)." (Peter Stuhlmacher. Jesus von Nazareth - Christus des Glaubens)

 

17.8.

In einem Andachtsbuch lese ich den Gebetssatz: "HERR, mache uns noch unruhiger, bis wir ruhen in Dir!" ... Eine interessante Bitte, denn so  unruhig können wir doch sein, dass die Bitte um noch mehr Unruhe krass und absurd erscheint - schließlich ersehnen wir nichts sehnlicher, als endlich etwas Ruhe zu finden. Andererseits gibt es auch eine falsche, unangebrachte Ruhe bzw. Beruhigung, wo wir doch allen Grund haben, über bestimmte Dinge nicht zur Ruhe zu kommen ... Der Beter, so verstehe ich es, steht in diesem Spannungsfeld - und weiß doch letztendlich um eine "innere Ruhe" und einen "inneren Frieden", den die Welt uns nicht geben kann und den das menschliche Herz nur in und bei Gott finden kann.

 

16.8.

"Ich möchte das Beten in den alltäglichen Tätigkeiten entdecken, im bewussten Tun - ja, ich will Gott in den Alltäglichkeiten entdecken und bewusst mit ihnen umgehen, so dass sie zu Gebeten werden." (Ulrich Schaffer. Beten über Worte hinaus)

 

15.8.

"'Was wäre das für ein Gott, der nur einen einzigen Weg hätte, auf dem man ihm dienen kann!' Gott ist auf vielerlei Art und Weise erreichbar, weil jeder Mensch von seinem persönlichen Standort ausgeht, der wiederum durch sein persönliches Wesen bestimmt ist. Gott sagt nicht: 'Dieser Weg führt zu mir und jener nicht!', sondern er sagt :'Alles, was du tust, kann ein Weg zu mir sein, wenn du es nur so tust, dass es dich zu mir führt ... So hat jeder Mensch einen einzigartigen Zugang zu Gottes 'Allumfassung' (Zitate nach Martin Buber. Der Weg des Herzens in der jüdischen Mystik)

 

14.8.

"Vereinfachend, sogar salopp gesagt, habe ich eine 'barthianische' und eine synkretistische Seele. Für die erste ist Gott *der ganz Andere*, für die zweite ist er nicht bloß in verschiedenen Religionen, sondern in der Schöpfung überhaupt *der ganz Hiesige*, der radikal Immanente. Diese zwei Seelen - ganz abgesehen von noch ganz anderen Seelen in meiner Brust - sind miteinander in einem Dauerstreit und Dauergespräch. Religion, Glaube sind eben nicht Dinge, sondern lebendige Prozesse, in mir selber so wie in der äußeren Realität." (Kurt Marti. Red' und Antwort)

 

13.8.

"Wenn wir beten und mit Gott reden, von wo aus hört Gott dich? Wo sind die Ohren von Gott? Von wo hört Gott zu, wenn du sprichst? In deinem Herzen! Er schaut von innerhalb deines Herzens zu! Er ist dein Herz, er ist deine Augen, er ist dein wahrhaftigster Ort. Denn in der Tat gibt es für Gott kein Außen und Innen. Aber du musst Gott in deinem Herzen wissen!" (Mooji, Mystiker)

 

12.8.

"Die Idee der Schöpfungsruhe Gottes, dem es die Menschen am Sabbat gleichtun sollen, ist nicht zuletzt auch eine soteriologische (=rettende, erlösende) Idee, weil der Sabbatblick, der sich Zeit nimmt, wirklich auf den Dingen zu ruhen, den Menschen frei macht, sich, die anderen, die Welt und Gott anders zu sehen. Dieses Anderssehen könnte die Welt als sehr gute Schöpfung offenbaren, die trotz allen Übels und trotz aller Unzulänglichkeiten bestaunt und geliebt werden kann." (Ralf Frisch. Alles gut)

 

11.8.

"Je ernsthafter sich einer auf die Liebe einlässt, desto gewisser sind ihm Schmerzen ... Eine leidlose Liebe wäre Spielerei, sie erlischt. Grösseres als die Liebe aber kann uns niemand versprechen. Und eine andere Wahrheit als die Liebe, in der wir atmen, lachen, arbeiten, weinen und warten und nicht zu Ende kommen miteinander, gibt es nicht" (Dorothee Sölle. Atheistisch an Gott glauben)

 

10.8.

"It's not somethin' you get OVER, but it's somethin' you get THROUGH!" (Willie Nelson, Countrysinger)

 

9.8.

Johannes 8,11 ...  "'Lasst uns nicht vergessen, dass Jesus der Frau ja gesagt hat, sie solle hingehen und nicht mehr sündigen', sagen manche von uns gerne, wenn sie meinen, die Kirche würde zu lax mit den Sünden anderer Leute umgehen. Und mich juckt es dann immer, zu antworten: Und wie klappt das bei dir so? Die Sache mit dem nicht mehr sündigen? Weil das bei mir nicht so rundläuft.'" (Rachel Held-Evans. Es ist kompliziert)

 

8.8.

"Jesus hat die weiblichen, mütterlichen Seiten im Gottesbild so intensiv gemalt, dass die harten, ausgrenzenden Seiten, die im Klischee *männlichen*, übertönt werden." (Traugott Giesen, Vater Unser)

 

7.8.

"Die Taufe erinnert uns daran, dass es keine Leiter gibt, auf der man Richtung Heiligkeit klettern kann, keinen Selbstverbesserungsplan, dem man einfach nur folgen muss. Es gibt nur Tod und Auferstehung, wieder und immer wieder, Tag für Tag." (Rachel Held-Evans. Es ist kompliziert)

 

6.8.

"Ich kreise um Gott, den uralten Turm / und ich kreise jahrtausendelang / und ich weiß noch nicht: / bin ich ein Falke, ein Sturm / oder ein großer Gesang." (Rainer Maria Rilke)

 

5.8.

"Die Grenze ist der eigentlich fruchtbare Ort der Erkenntnis ... und ich entdeckte, dass der Begriff der Grenze geeignet ist,  Symbol für meine ganz persönliche und geistige Entwicklung zu sein. Fast auf jedem Gebiet war es mein Schicksal, zwischen zwei Möglichkeiten der Existenz zu stehen, in keiner ganz zu Hause zu sein, gegen keine eine endgültige Entscheidung zu treffen ..." (Paul Tillich. Auf der Grenze)

 

3..8.

Nein, der Glaube an (einen) Gott, noch dazu im Bekenntnis zu Christus und auf der Linie des biblischen Zeugnisses, versteht sich nicht von selbst - er ist nicht einfach ableitbar aus Welterfahrung, Vernunft und Lebensvollzügen. Bezugsquelle, Herausforderung und Ermöglichungsgrund ist allein das, was uns als Offenbarungsanspruch begegnet und uns in die Situation des Antwortgebens stellt. Fällt die Antwort positiv aus, bleibt der Glaube immer, fortlaufend und wesensmäßig das, was Kierkeggard "den Sprung" nennt, der immer wieder neu zu vollziehen ist. (Tagebucheintragung vom 1.8.24)

 

2.8.

"In my younger days, I looked for God in 'Christian' activities: Bible reading, prayers, church worship  - all of which still have theit place in my life, though the nature of them has radically changed in my life. Now I see that my whole faith existed at the time within a tiny religious bubble, when in fact the whole Earth was full of God's glory. My God was far too small!" (Dave Tomlinson. Black Sheep and Prodigals. An antidote to black and white religion).

1.8.

"Fritz Perls, der Vater der Gestalttherapie, ist in seinen letzten Lebensjahren sanfter und wohlwollender geworden. Er selbst sagt es so: 'Zum erstenmal in meinem Leben lebe ich in Frieden. Kämpfe nicht mehr gegen die Welt an.'" (Barry Stevens. Don't push the River. Gestalttherapie an ihren Wurzeln)

 

JULI

31.7.

"Gott ist keine Weltformel, mit deren Hilfe alles und jedes in dieser Welt erklärt werden kann ... Ich weiß auf die Frage: 'Wie kann Gott so was alles (Leid und Unglück)  zulassen keine hinreichende, erschöpfende Antwort. Ja, ich bin sogar der Meinung, dass diese Frage offen bleiben muss. Sie muss offenbleiben wie eine Wunde, in der noch Schmutz ist. Wir dürfen über Not und Ungerechtigkeit nicht einfach zur Ruhe kommen ... Wir mögen die Warum-Frage nicht klären können. Eins aber ist klar: Gott will, dass wir helfen ... Niemandem ist damit geholfen, dass wir religiöse Erklärungen für sein (des Menschen) Elend finden. Gott will, dass wir helfen. Wir sollen Werkzeuge seiner Liebe und seinen Friedens sein." (Ulrich Parzany. Wozu Gott?)

 

30.7-

"Die Natur kennt nur die nackte, unbarmherzige Kausalität ... Es ist der Mensch und nur der Mensch, der das Gute vom Bösen zu trennen vermag. Er will, er soll an das Gute glauben ... Durch den Menschen und nur durch den Menschen ist das Leben mehr als sein eigener Zweck, nämlich Güte, Schönheit, Anstand, Erkenntnis, Aufopferung, Höflichkeit. Gott braucht uns, damit das Leben geheiligt wird, das er geschaffen hat." (Navid Kermani. Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen)

 

29.7.

"Kein Mensch kann aus wissenschaftlichen Ergebnissen sein Leben führen. Jeder Mensch braucht für alles, was ihm ernst ist, Glaubensgrundlage." (Karl Jaspers. Philosophie und Offenbarungsglaube.)

 

28.7.

"herr, als ich die zersetzung des laubes begriff/und seinen willen/den gezeiten nicht zu entgehen/da suchte ich die Zwiesprache mit dir/denn ich will die dunkelheit durchschauen/und den fassungsraum deines lichtes/siehe/ich betrachte die dinge/und deren leise fließendes credo"

(Said.geb. 1947 in Teheran. PSALMEN)

 

27.7.

Immer wieder hört man, man solle "die Sünde hassen, nicht den Sünder!" - Dazu schreibt C.S. Lewis: "Lange kam mir das wie Haarspalterei vor. Wie können wir die Handlungen eines Menschen hassen, nicht aber den Menschen selbst? Jahre später erst ging mir auf, dass es einen Menschen gab, den ich schon immer auf dieser Weise behandelt hatte: Nämlich mich selbst. So sehr ich meine Feigheit, meine Eitelkeit oder meine Habgier auch verabscheute, ich hörte nicht auf, mich selbst zu lieben." (Ein Jahr mit C.S. Lewis. 365 Inspirationen)

 

26.7.

"'G'TT' ist das belandenste aller Menschenworte. Keines ist so besudelt, so zerfetzt worden. GERADE DESHALB darf ich darauf nicht verzichten! Wir können das Wort 'G'TT' nicht reinwaschen, wir können es nicht ganzmachen, aber wir können es, befleckt und zerfetzt wie es ist, vom Boden erheben ...." (Martin Buber.  Der Weg des Herzens in der jüdischen Mystik)

 

25.7.

"Mein Gebetsleben kann leicht dahin verkommen, dass sich alles darin um mich dreht: Eine Ein-Mann-Echokammer egoistischer Bitten." (Pete Greig. Kraftvoll beten)

 

24.7.

"Wir sind uns in unserer Verschiedenartigkeit geschenkt!" (Kuylman-Hoekendijk. Christen nach Maß? Ein Plädoyer für die Vielfalt)

 

23.7.

"Das Sein Gottes ist das Sein-Selbst. Das Sein Gottes kann nicht verstanden werden als die Existenz eines Seienden neben oder über anderen Seienden ... Über diese Aussage hinaus kann nichts über Gott gesagt werden, was nicht symbolisch ist" (Paul Tillich)

Klingt kompliziert, meint aber schlicht: Es gibt kein naiv zu denkendes "himmlisches Wesen" , das unabhängig und personifiziert *irgendwo da oben* über allem oder jenseits von allem "existiert", sondern gemeint ist die göttliche Wirklichkeit als Grund, Tiefe und  letzte Wirklichkeit unseres Seins und IN allem Sein. Alles Andere, was von dieser existentiellen Wirklichkeit gesagt werden kann, drückt sich in Bildern, Symbolen und Gleichnissen aus. Diese Bilder und Symbole spiegeln und beinhalten Erfahrungen dieser letzten und tiefen  Wirklichkeit, bleiben aber Bilder und Symbole.

ZEN-Lehrer würden sagen: Sie sind Finger, die zum Mond zeigen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Klammere dich nicht an sie, aber schaue in die Richtung, in die sie zeigen.

 

22.7.

"Probleme mit Anderen sind sehr oft  Ausdruck eines Teils von uns, den wir nicht kennen" (Irvin D. Yalom, Psychiater & Psychotherapeut)

 

21.7.

"Als ob Jesus gekommen wäre, um einen eigenen Stamm zu gründen! Sein Anliegen waren nicht Mauern, sondern er wollte tragfähige Brücken bauen. Wir dagegen errichten Mauern, die uns Identität und Grenzen und ein Gefühl von innen und außen geben ... Was ist aus der Botschaft der All-Einheit geworden?" (Richard Rohr. Befreiung vom Ego)

 

20.7.

"Wenn ich mit der Realität streite, verliere ich. Immer. Natürlich sind manchmal Veränderungen möglich. Aber nur dort, wo ich zunächst die Wirklichkeit erkenne und anerkenne." (Lorenz Marti. Wie schnürt ein Mystiker seine Schuhe?)

 

19.7.

"Ich habe keine Strategie, keine Vorgehenseweise. Ich spüre mich so durch. So könnte man es wohl nennen ... Ich werde immer wieder fragende Blicke zu meinem Freund Gott werfen. Und vieles werde ich nicht wissen. Ich mache mich auf die Reise in die Angst. Was ich dort finden werde, weiß ich noch nicht. Wie es dort schmeckt und riecht und aussieht, kann ich noch nicht sagen. Aber wenn ich dort bin, sehe ich vielleicht etwas, das ermutigt, trägt oder tröstet ..." (Johanna Klöpper. Leben ist das neue Sterben.)

 

18.7.

"Die höchste Form der Askese und Enthaltsamkeit ist immer wieder das sich Üben in GEDULD" (Buddha) ...  Aber: Gibt's nicht-  hier und da - auch eine "heilige Ungeduld"???

 

17.7.

"Gib mir die GABE DER TRÄNEN, Gott!" (Dorothee Sölle. Das Lesebuch) ... Keine "Krokodilstränen", keine falsche  Weinerlichkeit, keine Sentimentalitäten, aber die Gabe, echte Tränen weinen zu können, wo es notwendig, heilsam und angemessen ist.

 

16.7.

"Ja, das Wort GOTT wird wie ein Schwindeletikett auf Inhalte geklebt, die wertlos oder sogar gefährlich sind. Die Bibel unterscheidet deshalb zwischen Gott und den Götzen. Götzen sind Gegenstände, Gedanken, Kräfte, Mächte, Menschen, Institutionen, die sich anmaßen, Gott zu sein, oder denen das Gottsein zugeschrieben wird ... Auf den Altären des Gottes 'Nation' z.B. werden Tausende von Menschen geopfert ... Nicht nur Enttäuschung, sondern Zerstörung ist die Folge, wenn Gott als Schwindeletikett benutzt wird." (U. Parzany. Wozu Gott)

 

15.7.

"Das Leben ist nicht ein Frommsein, sondern ein Frommwerden, nicht eine Gesundheit, sondern ein Gesundwerden, nicht ein Sein, sondern ein Werden, nicht eine Ruhe, sondern eine Übung. Wir sind's noch nicht, wir werden's aber." (Martin Luther)

 

14.7.

"Glauben wir kleinen Abendländer wirklich, wir hätten die ganze Herrlichkeit gesehen? Im Antlitz Christi sind noch unendlich viele Züge unentdeckt; seine Stimme spricht in vielen und kraftvollen Tönen, die westliche Ohren noch nie vernommen haben; seine Augen sind Abgründe der Weisheit, die noch kein westlicher Blick ergründet hat ..." (William Johnston, SJ. ZEN - ein Weg für Christen)

 

13.7.

"Dass wir atmen, ist ein Geschenk, ein Wunder, das uns immer und immer wieder angeboten wird. Doch oft halten wir das Atmen, wie auch unsere Gesundheit, für etwas Selbstverständliches - bis zu dem Moment, wo wir nicht mehr atmen. Lasst uns dieses Geschenk voller Wertschätzung annehmen und danke sagen, so wie wir es bei allen Geschenken machen würden." (Timber Hawkeye)

 

12.7.

"Die Welt sind nicht die anderen. Jeder von uns ist die Welt." (Ayya Khema)

 

11.7.

"Auf die Frage, ob ich ein Optimist oder ein Pessimist bin, antworte ich, dass ich ein Mensch bin, der um die Hoffnung ringt - und als solcher lehne ich diese beiden Alternativen gleich entschieden ab." (Tomás Halík. Nicht ohne Hoffnung. Glaube im postoptimistischen Zeitalter)

 

10.7.

"When people claim that the Bible is their authotity, what they are really saying is, that their interpretation of the Bible is their authority" ´(Josh A. Scott. Progressive Christianity.org)

 

9.7.

»Ihr irrt, wenn ihr glaubt, Gott habe euch in der Religion eine Lehre geschenkt. Vielmehr hat er euch einen Weinberg als Religion geschenkt. Denn Gott dürstet nach dem Wein, der aus eurer Hände Arbeit entstanden ist. Daher macht diesen Weinberg, in dem ihr täglich eure Werke verrichtet, zum Tempel« (nach Khalil Gibran).

 

8.7.

"Manchen bin ich einiges, einigen bin ich vieles schuldig geblieben. Und die Zeit läuft davon. Wessen Liebe kann das noch gut machen? Die meine nicht. Nein, die meine nicht." (Kurt Marti. Urgrund Liebe)

 

7.7

"Ob wir es erkennen oder nicht: Jeder von uns ist der Schuldner bekannter und unbekannter Menschen. Wir haben noch nicht unser Frühstück beendet und waren schon mit der halben Welt (und ihren Dienstleistungen und Zubringlichkeiten) in Verbindung ... Tatächlich ist alles Leben miteinander verbunden. Alle Menschen sind in ein Netz der Gegenseitigkeit verbunden." (Martin Luther King)

 

6.7.

"Das Evangelium ist für uns ein Locken, ein Rufen, das immer mit Verben der Bewegung verbunden ist." (Brian McLaren. Nachfolge auf neuem Kurs)

 

5.7.

"Unsere Vernunft ist, wie Immanuel Kant sagt, so geartet, dass sie bedrängt wird von Fragen, die wir nicht rational beantworten, die wir gleichwohl aber auch nicht abweisen können. Was ist Gerechtigkeit? Wozu lebe ich? Welchen Sinn hat das Leben? Was soll ich tun? ... Fragen dieser Art kann die Wissenschaft nicht etwa noch nicht, sondern grundsätzlich nicht beantworten. Das ist nicht ein Mangel, sondern gehört zu ihrem Wesen ..." (Türen nach Innen. Anleitung zur Meditation)

 

4.7.

"Leichter wäre es, von Gott zu schweigen als von ihm zu reden ... Wer schweigt, scheint weise zu sein ... Von Gott reden, wie von ihm geredet werden müsste, ist unmöglich. Noch unmöglicher aber ist es, nicht von ihm zu reden" (Kurt Marti)

 

3.7.

"Welches Recht haben wir in der Ersten Welt, an deren Gleichgültigkeit und objektivem Zynismus wir partizipieren, die Theodizeefrage (Das Leid in der Welt als Anklage gegen Gott) zu stellen?" (Dorothee Sölle. Den Rhytmus des Lebens spüren)

 

2.7.

"WO ist Gott?" ... "Willst Du es erfahren, so gehe in die Stille, wo niemand Dich stört - und denke daran, dass ER hinter Dir & vor Dir, unter Dir und über Dir, rings um Dich und in Dir ist - dann sprich dabei immer: "Mein Gott, DA bin ICH! ... Dann wächst Du mehr und mehr in die Erkenntnis, das Wissen, die Erfahrung hinein, WO UND WIE ER da ist." (Klemens Tilmann. Leben aus der Tiefe)

 

1.7.

"Wie einer ist, so ist sein Gott", hat Goethe einmal gesagt ... Luther hat es so formuliert:"Woran Du dein Herz hängst, das ist dein Gott!"

 

JUNI

 

30.6.

"Je länger ich Seelsorge treibe und predige, desto mehr habe ich den Eindruck, dass die von den Reformatoren - u.a. im Anschluss an Paulus - so prägnant formulierte Theologie der Rechtfertigung des Sünders allein aus Gnaden auch heute, je orthodoxer und verständlicher man sie vorträgt, gerade die Frommen aufregt, während sie die Zweifler, die von einem schlechten Gewissen Geplagten, tröstet. Dass der Gott Jesu kein Moralist ist, hat schon die Pharisäer eifern lassen, dass er die 'Sünder' liebt, hat schon Huren, Zöllner und Schächer getröstet ..." (Dietrich Stollberg. Wahrnehmen und Annehmen)

 

29.6.

" ... So hat jede Offenbarung ihre eigene Perspektive, jede hat ihre eigene und einzigartige Einsicht in das Ewige Mysterium, und jede muss innerhalb ihres eigenen historischen Zusammenhangs und ihrer besonderen Denkungsart beurteilt werden." (Bede Griffiths. Rückkehr zur Mitte. Das Gemeinsame östlicher und westlicher Spiritualität)

 

28.6.

"The whole of life is colorful. Think in colors, don’t think in black and white. That is one of the greatest diseases of humanity. The name of the disease is “Aristotle-itis” – it comes from Aristotle. You say: This man is good. What do you mean? And then you say: That man is bad. What do you mean? You say: This man is a saint, and that man is a sinner. What do you mean? Have you ever seen a sinner in whom the saint has completely disappeared? Have you ever seen a saint in whom the sinner has completely disappeared? The difference may be of degrees; it is not black and white ..."  (O. Rajneesh)

27.6.

Reue ist die zu spät kommende Vernunft.

Wir erschrecken über unsere EIGENEN Sünden, wenn wir sie IN ANDEREN erkennen.

 

26,6.

 „Trennung von Kirche und Staat“ besagt nicht, wie man häufig hören und lesen kann, „Trennung von Religion und Politik“. Das erste ist ein politisches Gut, das zweite wäre verantwortungslos. Die Religionsgemeinschaften stehen vor der Aufgabe, nach ihrem Vermögen zur Durchsetzung und Wahrung von Frieden und Gerechtigkeit beizutragen" (Hans Zirker, Vom Islam lernen?)

 

25.6.

"Kein Wunder jedenfalls ist es, dass der Anteil von gläubigen Menschen unter Physikern und Mathematikern, die sich in ihrer Forschung tagein, tagaus mit etwas Unvorstellbarem beschäftigen, viel höher ist als unter Soziologen und Psychologen ... 'Jene mit einem tiefen Gefühl verbundene Überzeugung von einer überlegenen Vernunft, die sich in der erfahrbaren Welt offenbart, bildet meinen Gottesbegriff', sagte Albert Einstein. Einstein war nicht gläubig, obwohl, sondern weil er Wissenschaftler war ..." (Navid Kermani. Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen)

 

24.6.

"Die Suche wird nie an ein Ende kommen. Und das ist gut so. Eine zu Ende erklärte Welt wäre eine graue und flache Welt. Sie würde uns keine Geschichten mehr erzählen. Es gäbe keine Fragen und keine Überraschungen mehr. Nur noch Erklärungen - und tödliche Langeweile. Lebendig sind wir da, wo nicht bereits alles fest steht. Wir brauchen das Unbekannte und ganz Andere, das sich all unseren Berechnungen, Theorien und Vorstellungen entzieht. Wir brauchen den unausgeleuchteten Raum des Geheimnisvollen ..." (Lorenz Marti. Der Traum von der Weltformel)

 

23.6.

"Ich glaube an Gott, der die Welt NICHT FERTIG geschaffen  hat ..." (Dorothee Sölle.Credo)

 

22.6.

"Das Christentum verkündigt nicht das Christentum, sondern eine NEUE WIRKLICHKEIT, die in Jesus, dem Christus, erschienen ist, als neue Schöpfung. Sie ist zugleich verborgen und offenbar ... Nehmt sie an, dringt in sie ein, lasst Euch von ihr ergreifen!" (Paul Tillich. Das Neue Sein)

 

21.6.

"Humor ist die geistige Fähigkeit, das Lachhafte, Unangemessene oder Absurde zu entdecken, beim Namen zu nennen oder zu schätzen. Humor ist eng verwandt mit Witz, also der geistigen Fähigkeit, erhellende und amüsante Zusammenhänge blitzschnell zu erkennen ... Anders als es scheinen mag, ist der Humor ein Weg zur Wahrheit. Und wer die Lehren Jesu verstehen will, braucht  (an vielen Stellen) Sinn für Humor!" (Kenneth S. Leong. Jesus - der Zenlehrer)

 

20.6.

"Ja, die Bibel LIEST MICH, wenn ich sie ernsthaft lese. Sie befragt mich, und sie hilft mir." (Dorothee Sölle. Warum wir die Bibel brauchen)

 

19.6.

Mon tendre Dieu ... Kurt Marti redet von der Zärtlichkeit Gottes, von einem zärtlichen Gott ... dem scheint die Härte-Erfahrung des Lebens, die Brutalität der Welt und die daraus entstehende Theodizeefrage entgegenzustehen. Und schnell kollidieren falsche Sentimentalitäten hier mit Bitterkeit und Zynismus ... Aber wenn Luther verzweifelt schreit: "Ich will einen Gott, der mich LIEBT - und den ich LIEBEN KANN!", dann konkretisiert sich sein innerer Schrei in dem Zuspruch und der Erfahrung, dass der jesuanische Gott, der Gott des Evangeliums, ein zärtlicher Gott ist! Und gerade diese Vorstellung ist  für uns - im Umgang mit uns selbst, mit Anderen und mit der Welt -  eine sehr heilsame Provokation!!!

 

18.6.

HOFFNUNG:  "O nein, o nein, ich hab' mein Leben nicht im Griff, überhaupt nicht. Eher umgekehrt: ES hat mich. ES: das Leben jetzt, das Sterben einst, und darin, hoff' ich: DU." (Kurt Marti. O Gott. Essays und Meditationen)

 

17.6.

"Das Lachen ist mir heilig wie das Beten!" (O. Rajneesh) ... Besser noch: Lachen können, von Herzen lachen, auch über sich selbst, immer wieder, über sovieles, was uns begegnet, über sovieles, was de facto 'lächerlich' ist, oder Macht über uns beansprucht .... All das IST Gebet!

 

16.6.

"Die Frage 'Wie kriege ich einen gnädigen Gott?', die man gewöhnlich für Luthers Zentralfrage hält, war freilich seine Ausgangsfrage; seine Zetralerfahrung aber war die Befreiung von dieser Frage! ... Das Wort *Gott* ist für ihn nun nicht mehr jene Hypostase, die dem Menschen die  Freiheit bestreitet, kein Über-Ich, das notwendig unsere ödipale Auflehnung provoziert und zugleich, solange wir es nicht erschlagen können, uns mit seinen Forderungen ängstigt und entfremdet - das Wort *Gott* besagt vielmehr mein bedingungsloses Bejahtsein durch die Quelle meines Lebens als Ausgangspunkt für all mein Tun. Ausgangssituation  war bisher: am Ziel steht ein Ja, dessen Erlangung von mir gefordert, aber äußerst ungewiss ist. Jetzt steht da Ja am Anfang: Ich gefalle Gott, bevor ich etwas dafür tue." (H. Gollwitzer. Luthers Ethik)

 

15.6.

"Es gibt keine vergeudeten Jahre. Mein Mißlingen, meine Neurosen, meine Verwirrungen ... dies alles ist die kostbare Erde in meinem Garten, wo Weisheit wächst zwischen Freude und Frieden." (Bruno-Paul de Roeck. Gras unter meinen Füßen)

 

14.6.

"In unserem irdischen Leben ist alles möglich, wenn auch nicht wahrscheinlich ... Wir können vom Blitz getroffen werden, einen Sechser im Lotto haben, Minister werden, unfruchtbar bleiben, Opfer eines Verbrechens oder selbst Täter werden. Mit dieser prinzipiellen Offenheit unserer Existenz umzugehen, sie anzuerkennen, das müssen wir lernen. Die Soziologie nennt das Kontingenzbewältigung. Der Glaube an Gott kann dazu beitragen, die Angst vor dem Leben loszulassen und hoffnungsvoll seine Zeit zu gestalten." (G. Schwikart. Prüfet alles)

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