Unterwegs notiert:
"Doch, wahrlich, es sind nicht ihre Augen, die blind geworden sind - sondern blind geworden sind ihre Herzen." (Sure 22, 47/ Koran)
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Ich lese: "Als Reporter durfte ich mal zwei Tage in einem der Dessauer Meisterhäuser (der damals 'avantgardistischen' BAUHAUS-Architektur) wohnen. Das Haus hatte Oskar Schlemmer für sich und seine Familie gebaut. Von außen sah es cool aus. Aber eines der Kinderzimmer hatte kein Fenster,sondern nur eine Art Sehschlitz direkt unter der Decke. Das andere Kinderzimmer besaß ein Fenster, das aber zur Dachterrasse führte, die von einer nur 70 Zentimeter hohen Brüstung umgeben war. Schlemmer musste sich entscheiden, welches seiner Kinder nie aus dem Fenster schauen darf und welches wahrscheinlich über die Brüstung in den Garten stürzt. Der Heizkörper im Bad hing unter der Decke. Bauhausarchitekten lehnten Bilder an der Wand ab. Der Heizkörper sollte als Ersatz für einen Wandschmuck dienen ..... " Und im nächsten Absatz: "Avantgardismus bedeutet, dass Künstler Dinge tun, die vor ihnen noch nie jemand getan hat. Manches hat aber deshalb noch nie jemand getan, weil es völlig bescheuert ist." ;-))) (Harald Martenstein. Warum ich für meine Architekturkritik zur Not in den Knast gehen würde)
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An *Gott* glauben, an *Gott* (ver)zweifeln ? ... Manchmal denke ich, dass Menschen es ohne einen Glauben und ohne eine Beziehung zu *Gott* einfacher haben in dieser Welt. - Warum? Weil sie möglicherweise (!) viel 'abgeklärter' und nüchterner durch das Leben gehen und auf die Welt schauen können - im Guten wie im Schlechten. Und weil sie sich eben nicht abarbeiten, nicht martern und nicht kirre machen müssen mit der Frage, wie sie das Dunkle, Leidvolle und Absurde mit einer *göttlichen* Wirklichkeit in Einklang bringen können ... Andererseits aber bietet der Glaube an Gott ein Gehaltensein inmitten dieser ambivalenten Welt, einen inneren Frieden, einen Trost und eine Widerstandskraft - gerade IM tiefsten Leid und IM Nichtverstehen ... und eine Geborgenheit im Leben und im Sterben, die "nicht von dieser Welt" ist.
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Die letzten Minuten eines spannenden Fußballspiels - plötzlich setzt der Fernsehton komplett aus. Das Spiel wird zum "Stummfilm", die ganze Geräuschkulisse im Stadion ist weg. Es ist immer noch das gleiche Spiel, das meine Augen verfolgen, und zugleich irgendwie doch nicht mehr ... es will nicht recht passen, was meine Augen sehen und meine Ohren nicht mehr hören ... Ich denke daran, wie sehr auch Filmmusik in bestimmten Szenen und Handlungsabläufen ihre Wirkung hat und dazugehört - was wir sehen, wird dramatisch gesteigert, romantisch verklärt, spannungsmäßig gedehnt, besinnlich untermalt ... Nach ein paar Minuten ist der Ton wieder da, die Stadion-Geräuschkulissse, die das Geschehen auf dem Spielfeld ebenfalls wieder "orchestriert" - wie die Musik in einem spannenden Krimi ... Das nächste Tor wird spielentscheidend sein. Und wir Zuschauer sind wieder "richtig auf Sendung" ....
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"Die Frage, die uns letztlich retten wird, lautet nicht: 'Wie unterscheiden wir uns?', sondern: 'Wo sind wir uns ähnlich?'" (Mel Ash. Das ZEN der Gesundung)
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"Und weiter verlaufe ich mich im Wald der Fragen und Widersprüche. Also lebe ich noch." (Kurt Marti. Heilige Vergänglichkeit. Spätsätze)
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Ein Firmen-Marathon in Essen-Rüttenscheid, das Wetter ist leider schlecht, es regnet ... 15.000 (!) Läufer sind mit dabei und traben an uns vorbei ... Wir sitzen im Eiscafé am Straßenrand, Fensterplatz, und schauen zu ... Manche Blicke gehen in unsere Richtung und in den verschwitzten Gesichtern sehe ich hier und da ein sehnsüchtiges Lächeln ... Gedankenlesen ist gerade ganz einfach ... "Da würde ich jetzt auch gerne sitzen!" ;-)
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"Aufrecht sein Gang, doch nicht sein Verhalten ... Er selbst nennt sich: Mensch. Selten ist er es. Es zu sein, danach strebt er. Manchmal. Dass er es werde, treibt ihn an." (Günter Kunert. Bericht über ihn.1963)
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Was das israelische Militär, Netanjahu's Regierungs- und Macht-Apparat und die politisch-ideologischen Hardliner gerade im Gaza zerstören und den Menschen dort antun ... das kann und will ich nicht länger in Einklang bringen mit meiner Solidarität zu Israel, der Notwendigkeit zur Selbstverteidigung, der Menschlichkeit, der Vernunft und meinem Glauben .... und ich vermisse bei denen, die im jüdisch-christlichen Kontext ihr Herz verortet haben, nun endlich ein ganz klares "NO"!
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Über sich selbst lachen zu können, aus der Tiefe des eigenen Herzens und nicht nur oberflächlich - das ist eine GABE GOTTES und ein Segen, der heilsam ist ... ja, es ist therapeutisch und im höchsten Maß friedens-stiftend und sozial-kompatibel! ;-)
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"Das Mittelmäßige, dessen man sich bewusst ist, liegt viel näher beim Guten als beim Schlechten, deshalb muss man sich der Mittel-mäßigkeit nicht schämen. Mittelmaß bedeutet, sein Handwerk im Großen und Ganzen zu beherrschen, etwas Brauchbares abzuliefern, die eigenen Grenzen zu kennen und mit dem, was man tut, nützlich zu sein und keinen Schaden anzurichten. Das ist doch eine ganze Menge. Viele von uns sind die meiste Zeit mittelmäßig, aber hin und wieder gelingt halt doch einmal etwas Gutes. Denn die Grenzen zwischen gut und mittelmäßig sind erfreuli-
cherweise fließend. Die Schlechten dagegen haben häufig einen so begrenzten Horizont, dass sie sich sogar für gut halten – was sie traurigerweise daran hindert, in die Liga der Mittelmäßigen aufzusteigen ..." (Harald Martenstein. Warum Mittelmaß eine wirklich gute Sache ist ...)
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Die Enkeltöchter (Kindergarten und Grundschule) haben Scharlach ... Und schon beamt es uns Erwachsene und Großeltern weg von dem, was das zunehmende Alter an Krankheit & Beschwerden zu bieten hat, hin zu der Frage nach unseren "Kinderkrankheiten" - und die Frage zirkuliert: "Hatte ich, hattes Du (und wenn ja, wann) eigentlich auch schon mal Scharlach, Masern, Röteln, Windpocken, Mumps etc.???" - Obwohl das sog. Langzeitgedächtnis ja bekanntlich mit fortschreitenden Jahren besser funktioniert als das Kurzzeitgedächtnis, bleibt hier und da ein *Weiß-nicht-mehr-genau* ... Und die eigenen Eltern kann man nicht mehr danach fragen.
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"Ich merke Seltsames an mir. Es ist, wie wenn man ein Wort so oft wiederholt, dass es allmählich fragwürdig und rätselhaft wird, sich zu zersetzen scheint. Ich merke, dass Selbstverständliches für mich ungesichert und fragwürdig wird. (...) Und ich finde zurück zu mir, im Umgang mit dem Bleibenden, mit der Landschaft vor allem. Man kann übersättigt sein an Musik, Dichtung, Bildender Kunst, man kann die Menschen und ihr Tun negieren. Die Berge, die Ebenen, die Seen und das Meer, die Bäume und die Jahreszeiten bleiben als große Konstanten, als belebende Zuversicht. (Hans Weigel)
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Starmer, Makron und Merz sitzen im Zug, auf dem Weg in die Ukraine ... Ein weißes Taschentuchknäuel auf dem Tisch, ein Zahnstocher oder Rührstäbchen in der Hand, dazu demonstrierte gute Laune ... und der Kreml verbreitet, die drei Regierungsschefs hätten auf ihrer Fahrt fröhlich gekokst, sich eine Line gezogen und ein Näschen gegönnt .... Wenn's nicht so unsagbar krank wäre, würde ich daraufhin - mit einem fröhlichen "Na Sdorówje!!" mein Wodka-Glas Richtung Moskau erheben, und auch nochmal drüber nachdenken, ob die Erde nicht tatsächlich doch eine Scheibe ist ... und die Kondensstreifen da draußen am Himmel böse Chemietrails sind, mit denen wir alle vergiftet werden ...
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Beerdigungen sind manchmal ein Anlass, Menschen wieder zu sehen, mit denen man vor "Ur-Zeiten" mal eng und herzlich verbunden war, und die man dann doch - durch unterschiedliche Verortungen und Lebenswege - lange nicht mehr gesehen und gesprochen hat ... Vorgestern war es für uns so: Nach 35 (!) Jahren trafen wir Menschen aus unserer vorletzten Gemeinde wieder, wo wir beide beruflich tätig waren. Es war ein Zeitsprung von 1990 in die Gegenwart, ein bisschen komisch zunächst (weil wir ja gerade Abschied genommen haben von unserer letzten Lebensstation und uns nun im vor-letzten, gemeinsamen Lebensumfeld wieder fanden) - aber es war großartig und herzerwärmend ... wieder-erkannt und geherzt zu werden, Vergangenes im Erzählen wieder in die Gegenwart zu holen, zu lachen und zu staunen ... Manchmal braucht es keine Zeitmaschine, um sich lebendig "zurück zu beamen" und das Vorgestern ins Heute zu holen - oder umgekehrt. ;-)))
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Jüdischer Humor, mit einem Schulterzucken und einem Augenzwinkern: "Wer immerzu alles verstehen will, wird wohl nicht alt werden!" ;-))
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Papst Franziskus ist tot. Nach einem letzten "Urbi et Orbi"-Segen am Sonntagmorgen, verstarb er österlich am folgenden Tag. Noch ein letztes Mal ein die Welt Segnender und selbst ein Segen für Viele . Zugleich aber - rückblickend - ein Gefangener in den Grenzen, den Machtstrukturen, dem Selbstverständnis und System der römisch-katholischen Kirche ... Vielleicht ist es die Verehrung all der anderen, 'politischen Päpste', die derzeit mit ihren Gläubigen, ihrer jeweiligen Kurie und ihrer Machtanmaßung die Welt ruinieren, die mich - im Frühjahr 2025 - ebenfalls trauern lassen um den Verlust dieses gutwilligen und doch so machtlosen Hirten.
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40 Jahre - meine Vikariats-, Hilfsdienst- und pfarramtliche Anfängerzeit mitgerechnet - war ich Jahr für Jahr rund um Karfreitag und das Osterfest dienstlich unterwegs, mit Gottesdiensten, Andachten, Seelsorge ... Und nun bin ich "Pfr. i.R." und das erste Mal frei davon, meine eigenen Besinnlichkeiten mit der pfarramtlichen Produktivität für Andere zu verbinden ... ein komisches Gefühl.
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Rund ums Osterfest gibt es Aufregung und Empörung: Einige Discounter haben neben den Schoko-Osterhasen seit einiger Zeit auch Schoko-"Sitzhasen" und Schoko-"Goldhasen" im Regal ... Verdrängen sie die "Osterhasen"? Haben wir es mit zunehmender Islamisierung unserer Gesellschaft zu tun, wie die AfD sie nun wittert, auch in einer feindlichen Übernahme der Supermarkt-Regale? Mit "woker" Anpassung, Rücksichtnahme und Vermeidung religiöser Gefühlsverletzung??? -Gut, dass der "Postillion" den eigentlichen Skandal aufdeckt, mit dem Aufmacher: "Woker Wahnsinn: Millionen Deutsche verehren anstelle des Osterhasen einen langhaarigen Hippie aus Nahost!" Und weiter im Text darunter: "Offenbar soll als Nächstes ein Wanderprediger namens Jesus Christus unseren geliebten Osterhasen ersetzen!" .. ;-)))
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"Spiritualität ist eine viel zu wichtige Angelegenheit, um sie den Fundamentalisten zu überlassen." (André Comte-Sponville. Woran glaubt ein Atheist?)
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34 Jahre haben wir in der Mitte des Wupper-Tals gewohnt und gelebt, verkehrstechnisch eng, mit ständigen Parkplatznöten für die Autofahrer, Verkehtslärm, Gedrängel in den Einbahstraßen, Dauerbaustellen und Engführungen überall ... Nun wohnen wir in einer ruhigen Wohngegend und einer Seitenstraße ohne Durchgangsverkehr, alles friedlich und ohne Gedrängel. Und doch: Eine hohe Frequenz an Fahrschulautos kurvt hier täglich und stündlich herum, weil es eine besondere, verkehrstechnische Herausforderung an einer Stelle der Siedlung gibt (Vorfahrt, Radfahrer, Autos). Die Anwohner sind empört ...
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"Das Leben schuldet uns nichts als das Leben. Alles andere haben wir zu tun." (Hildegard Knef)
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Zeitgeschichte ... Lebenserzählungen, Lebensläufe, Lebensverortungen: Es zieht mich mehr und mehr an, mein/unser "kleines Leben" in dieser Welt irgendwie zu relativieren - hinein in den großen Fluss der Zeiten, der geschichtlichen Gegebenheiten und der unterschiedlichen Lebenskontexte von Menschen ... nun, nachberuflich, im Älterwerden, in der reflektierenden, späten Verortung des eigenen Daseins, das mir/uns gegeben ist. Was werden wir am Ende gewesen sein? Was wird nach uns kommen? Und was war alles vor uns? Es ist eine Relativierung, die heilsam ist und innerlich weitet ...
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Mit Linda (5), unserer jüngeren Enkelin, schaue ich mir alte Familienfotos an ... darauf sieht sie Mama & Papa um einige Jahre (sichtbar) jünger und ist amüsiert. Auch die Ur-Omas und der Ur-Opa, noch zu ihren Lebzeiten, sind auf einigen Bildern zu sehen. Und so arbeitet es in ihr. Ein paar Minuten später kommt sie in mein Arbeitszimmer, es läuft Musik, sie sitzt auf meinem Schoß und sagt plötzlicH: "Du, Opa, wenn ich mal Mama bin, dann seid Ihr - Oma & Du - schon im Himmel! Stimmt's?" ... Im Hintergrund läuft genau in diesem Augenblick der flotte, hoffnungsvolle Gospel- und Auferstehungs-Song "Some bright morning, when this life is over, I'll fly away!" ;-))))
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"Ecki" (aus der Serie "Wilsberg") liegt auf der Couch der Therapeutin und ist unglücklich mit seinem Leben, das ihm so sinnlos vorkommt. Auf die Frage nach seinem Beruf, antwortet er: "Ich bin Finanzbeamter". Nach der Beschreibung seiner Tag für Tag so monotonen, immergleichen, langweiligen Aktenwälzerei lächelt die Therapeutin und sagt: "Sie haben kein BURN-Out, sie leiden unter einem BORE-Out!" .... Ich dachte, es wäre ein Witz, aber den Diagnose-Begriff gibt es wirklich ;-) ... Ich selbst bin davon - seit letztem Sommer nachberuflich und "i.R." - Gott-sei-Dank nicht betroffen. ;-)
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In den morgendlichen Nachrichten ist von einem Strafprozess die Rede. Im Blick auf das geforderte Strafmaß fällt die Formulierung "Lebenslänglich mit anschließender Sicherheitsverwahrung" ... Was gemeint ist, liegt auf der Hand, denn vorzeitige Haftentlassungen wg. guter Führung oder andere Gegebenheiten machen den Zusatz sinnvoll - trotzdem klingt die Kombination von "lebenslang ...anschließend" eher nach dem, was wohl *unter* statt *über* der Erde noch mit ihm passieren wird ... So oder so kommt er da nicht mehr raus ;-)
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Im Zusammenhang mit der Lockerung der Schuldenbremse hören und lesen wir nun ständig von bestimmten Finanzierungen aus einem sog. "Sondervermögen" ... Wenn ich mich nicht irre, heißt "Vermögen", dass ich etwas besitze, etwas habe, mein eigen nenne - und als Vermögender kann ich davon etwas teilen und abgeben... Doch Wikipedia korrigiert den Sprachmißbrauch: "Die Kreditaufnahme der Sondervermögen trägt zur Staatsverschuldung Deutschlands bei." Es geht also - in der Zuordnung - um's Schuldenmachen und um eine Verfügungsgewalt über etwas, was ich eigentlich garnicht habe ... Wie schön (*Ironiemodus ein*), wenn Sprache sich immer wieder wunderbar eignet, um Eckiges rund zu machen und Saures zu versüßen ....
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Ich schicke unserer Tochter in Holland eine Whatsapp-Nachricht und diktiere meine Sätze, statt sie zu tippen ... Im Text wird aus dem phonetisch gesprochenen " a bad Cristian" ein "a bed Christian" ... und der "schlechte/miserable Christ" wird zum "Bett-Christen" ... Nun ja, der Ruf zum Aufwachen, zum Aufstehen und zur Wachheit ist ja durchaus evangeliumsgemäß --- So, wake up, sleepy head! ... "Nimm dein Bett und geh!" (Johannes 5,8).
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"Fange an, immer weniger zu wissen" (Herman van Veen. Bevor ich es vergesse) ...
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Jahrelang habe ich - in der Fülle meiner Bücher - ein einziges Buch vermisst,von dem ich genau wusste, dass ich es besitze und nicht verschenkt, irgendwo vergessen oder weggeschmissen habe ... Ein Rätsel und eine Unbegreiflichkeit, die mich ein bisschen verrückt gemacht hat, denn: Es MUSS doch da sein - bloß WO????? --- Dann kam der Umzug, das Bücher-in-Kisten-Packen, das Buch war nicht dabei. Erst als die Regale abgebaut wurden, das Zimmer fast leer war, tauchte es aus der Versenkung hinter einer Rückwand wieder auf, dieses Büchlein, das sich meinem Verstand & Blick so lange entzogen hatte ... Heute griff ich wieder nach dem Buch, Thomas Merton über die "Geistigkeit des ZEN". Ich schmunzle, dass es ausgerechnet ein Buch über ZEN gewesen ist: Denn die sog. ZEN-KOANS sollen den Schüler dahin bringen, an seinem Verstand zu zweifeln und irre zu werden - ZEN will uns dazu bringen, alles "wegzuräumen", was uns den Blick für das Gesuchte versperrt - und die ZEN-Erleuchtung wird mit der Erfahrung des "Leer-Werdens" und darin Findens verbunden ;-))) --- So gesehen, war das Suchen & Finden eine kleine Übung in ZEN, auch ohne Sitzkissen.
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Auf Facebook häufen sich kurze Clips, die zeigen, wie kleine Zaubertricks (mit Fingerfertigkeit, versteckten Hilfsmitteln und verblüffend optischer Täuschung) funktionieren. Es macht Spaß, zuzuschauen, zu staunen, "hinter" die Magie zu gucken und es hier & da mal selbst auszuprobieren ... So geschieht schon im Kleinen eine "Entzauberung der Welt" - wenn man die richtige Perspektive einnimmt.
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"Die Kranken und all jene, die leiden, können auch Heiler sein. Ihre Verwundungen werden zur Kraftquelle ihrer Geschichten." (Irvin D. Yalom) Warum? Weil Geschichten, die aus Verwundungen erwachsen, heilen können, Identifikationen & Empathie ermöglichen, Motivation und Kräfte wecken.
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Immer wieder ärgern mich eigene Flüchtigkeitsfehler, wenn ich eine gerade abgeschickte Mail noch einmal - aber zu spät für's Verbessern - durchlese. Und zurückgegebene Klassenarbeiten fallen mir ein, wo ein korrigierender Rotstift vorwurfsvoll-mahnend genau diesen Vermerk "Flüchtigkeitsfehler" an den Rand geschrieben hat, bei Häufigkeit mit Ausrufezeichen! ;-)
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"Na, habt ihr euch schon angefreunder?" fragen Erwachsene manchmal ihre Kinder, wenn sie sich in neuen sozialen Situationen zurechtfinden müssen und Kontakte suchen ... Aber Kinder sind auch sehr kreativ in überraschenden Wortschöpfungen. So erzählt die Enkelin am Mittagstisch vom Vormittag in der Schule (1. Klasse) und sagt, eher beiläufig: "L. und S. haben sich dann wieder ABGEFREUNDET ..." ;-)))
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Übermorgen beginnt die vorösterliche Passions- und (für Viele) Fastenzeit. Das Motto heißt "7 Wochen OHNE" ... Umgekehrt kann es aber auch eine heilsame Herausforderung sein, wenn wir uns zum Motto nehmen "7 Wochen MIT", wie immer dieses "MIT" gefüllt sein wird. Zum Beispiel: "7 Wochen MIT (mehr) GEDULD" durch's Leben und durch den Alltag gehen. Schon beim Schreiben merke ich, wie wenig dieses Vorhaben und dieser Vorsatz ein Selbstläufer ist ;-)
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"Friedrich Merz ist stärker auf die linken Kräfte im Land angewiesen, als im lieb ist. Er sollte sehr bald mit den *Omas gegen Rechts* Kuchen essen!" (Zeit-Online) ... Jou, und die Schlagsahne kommt dann dahin, wo sie hingehört ;-)
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Für den Kölner Karnevals-Zug gibt es Wagen, die nicht nur für Heiterkeit sorgen, sondern auch für Protest und Empörung. Dazu gehört in diesem Jahr eine Installation, bei der ein großer, lockender Zeigefinger aus dem Beichtstuhl erscheint und einen Messdiener zu sich ziehen möchte, darüber der Satz "Jesus liebt dich!" ... Und prompt erfolgt die Entrüstung seitens der katholischen Kirche, des Erzbistums und der CDU, angesichts einer solchen "peinlichen Entgleisung". Problematisch sei, dass "hier Jesus selbst mit dem Missbrauch in Verbindung gebracht werde" .... Hallo? - Wie arm, verquer und unbußfertig ist diese Reaktion von den "Stellvertretern" eben dieses Jesus, die nun meinen, seine "Ehre" und ihre eigene Reputation behaupen zu müssen. Jeder Depp, und sei er noch so alkoholisiert im Schatten des Doms, weiß wohl zu unterscheiden zwischen dem Mann aus Nazareth und dem Laden, dem hier zu Recht vorgeführt wird, was in der Tat zum Himmel schreit.
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".... nicht nur den Klang der Wörter wolle er hören, sondern den Klang der Leute, den Klang ihres LEBENS." (aus dem Roman: Das Gewicht der Worte/Pascal Mercier)
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Alles Private - in der eigenen Lebenswahrnehmung und Lebensgestaltung, im Tun und Hoffen, Wünschen und Gestalten - relativiert sich zur Zeit immer wieder sofort angesichts des Weltgetriebes, wie es uns in den Abend-Nachrichten und Medien Tag für Tag begegnet ... Umso mehr braucht es unser *Dennoch & Trotzdem", woraus immer es sich speist ...
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Selber verletzt zu werden, berührt die schmerzliche Frage, wo und wie wir selbst ebenso andere Menschen mit unserem Tun und Verhalten verletzt haben.
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Wenn wir Menschen unsere bis dato vertrauten Wohn- und Lebensräume mit einem Umzug verlassen, orientieren wir uns neu, richten und finden uns ein ... vielleicht bringen wir aber auch unsere Haustiere mit ins neue Zuhause. Für's Aquarium mag das eine Platzfrage sein, für den Vogelkäfig auch, auch Kaninchen, Hamster & Mäuse werden nicht weiter orientierungslos sein. Bei Hunden ist es schon spannender, aber sie sind anpassungsfähig. Bei Katzen ist es spannender, denn sie sind in der Regel Gewohnheitstiere, die Veränderungen nicht gerne haben ... Jezt gerade heißen wir unsere *Lotta* (mittlerweile auch schon eine ältere Katzendame) willkommen, die auf ihren Pfoten auch ihr neues Zuhause erkundet ... Sie scheint zufrieden - und wir sind es auch ;-)))
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wird fortgesetzt
eige