Unterwegs notiert:

 

 

Zum Morgen lese ich, dass John Mayall - der britische Übervater des Blues - mit 90 Jahren verstorben ist ... Er war ein einflussreicher, passionierter und talentfördernder Musiker und ein origineller Typ ... In der Erinnerung beamt es mich zurück zu einem "Kindergeburtstag" meines damaligen Grundschulfreundes Frank (den Namen weiß ich noch). Ich hatte die Aufgabe, für drei Andere und mich ein Geburtstagsgeschenk (eine Schallplatte)  zu kaufen und wir waren damals alle schon leicht "musikinfiziert" ... Im Schaufenster von Radio Schwantes (auch den Namen des Elektogeschäftes weiß ich noch) sah ich das Cover einer John Mayall - Platte, das ich supercool fand ("Look Back", VÖ 1969). Ich kaufte sie - und war dann sehr unsicher, ob diese BLUES-MUSIK nicht ein Fehlgriff war - denn wir kannten ja eher die Radio-Pop & Rockmusik der späten 60er  ... Wie die Reaktion beim Auflegen der Platte und beim Geburtstagskind selbst war, weiß ich nicht mehr ;-) ... Aber vielleicht war es ja ein Türöffner für den Beschenkten.

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Hä? Das hieß doch irgendwie anders ... "Der Glaube kann Sätze verbergen!"? ... ;-))) (Fund im Internet)

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Irvin D. Yalom schreibt, dass es die Aufgabe sowohl des Philosophen wie des Therapeuten ist, "das Individuum dazu zu ermutigen, seine existentielle Situation anzuschauen und sich ihr zu widmen." - Ich ergänze: Ebenso ist dies (im Selbstverständnis) die Aufgabe des Theologen und jedes Seelsorgers ...  Was aber haben alle drei anzubieten? ... Selbstkritisch im Blick auf seine Zunft, schreibt Yalom weiter, dass manche Therapeuten glauben, "dass man existentielle Fragen (nach dem Tod, dem Sinn des Lebens etc.) am besten ignoriert, weil es nur zwei Möglichkeiten gibt, mit den brutalen existentiellen Tatsachen des Lebens umzugehen - angstvolle Wahrheit oder Verleugnung -, und beides ist unbekömmlich!" --- An dieser Stelle öffnet sich aber die Tür, die z.B. Paul Tillich versucht hat, zu öffnen, indem er  ontologisch und korrelativ von "Gott", dem "Sein"  und den existentiellen Fragen redet, "auf der Grenze" von Theologie und Philosophie - und Glauben definiert als "Mut zum Sein".

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Priviligiert sein bedeutet: Gelassen, ignorant oder leichtfertig sagen zu können "Das ist doch kein Problem!", weil es NICHT DEIN PROBLEM ist!

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Langsam lesen hilft, ich überfliege morgendlich schnell  die Headlines auf SPIEGEL.online  ... "Zahl der Bischöfe sinkt erstmals seit 30 Jahren" ...Hä? ... Ach so: "Zahl der Biohöfe sinkt erstmals seit 30 Jahren" ;-)

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Taylor Swift? ... Meine Güte, was für ein Hype und Gewese um diese Dame, deren derzeitigen Mega-Status ich mit Verwunderung wahrnehme. Auch der überlange Artikel im aktuellen SPIEGEL ändert nix an meinem Unverständnis ...

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Leider verlieren sich Menschen auf zuvor gemeinsamen Wegen und gehen einander verloren. Das ist immer wieder eine traurige, manchmal bittere Erfahrung. Schwierig wird's, wenn die Ent-Zweiungen sich verfestigen, einseitige Schuldzuweisungen ins Spiel kommen  und das "Täter-Opfer"-Spielchen seinen Lauf nimmt ...

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Im November steht die US-Präsidentschaftswahl in den USA an ... Ich wünsch mir so sehr, mit meinem Pessimismus Unrecht zu haben, aber ich rechne damit, dass Trump nocheinmal an die Macht kommt und dass ihn nichts mehr stoppen wird. Die Folgen werden verheerend sein. Fassungslos sehen wir zu, wie eine - wie auch immer geartete - Mehrheit der US-Amerikaner bereit ist, ihre Verfassung, Demokratie & Freiheit diesem Kretin und seinen rachelüstigen Autokratie-Plänen zu opfern .... Und gerade die Frommen, vermeintlich Bibeltreuen, marschieren mit "Gun & Prayer" in diese DEVIL'S TRAP!!!!!

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Es gibt Momente, wo man denkt: "Lieber Gott, wirf Hirn vom Himmel!" ... Peter Sloterdijk formuliert es himmelwärts verschärft und charmant so: "Hier wäre jetzt eine Er-Leuchtung willkommen, wenn gerade ein Strahl frei ist!" ;-)

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Kleine *Meldung* auf SPIEGEL-Online: "Sex im Flugzeug löst Polizeieinsatz aus." ... Und weiter ist zu lesen," dass eine 40-Jährige und ein 44-Jähriger während des Flugs in ihrer Sitzreihe unter den Augen der übrigen Passagiere offenbar hemmungslos Intimitäten austauschten. Beide hätten sich diesen Erkenntnissen zufolge 'der Leidenschaft hingegeben und sexuelle Handlungen aneinander vorgenommen'" .... Irgendwo - da unten, unter den Wolken -  dröhnte es vielleicht zeitgleich als Stadion-Gesang gen Himmel: "VÖLLLIIIG LOSGELÖÖÖST von deeer EEERDE ...!* ;-)

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Ein Traugespräch ... "Muss der Trauspruch denn nun unbedingt aus der Bibel sein?" - "Nun ja, das sollte er! Woran haben Sie denn gedacht?" - "Ach, da gibt es doch diesen schönen Spruch aus dem Buch *Der kleine Prinz*: Man sieht nur mit DEN AUGEN gut!" ... "Ah, ja." ;-))) --- Es gibt Momente, da lacht das Herz.

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Ein Morgengedanke: Du reifst und erstarkst, wenn Du von deinem Vermögen Gebrauch machst, an den richtigen Stellen "JA!" und an anderen Stellen "NEIN !!!" zu sagen.

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Unsere Kinder sind gerade im Urlaub und auf der Insel ... Dort gibt es drei WebCams, mit Blick auf den Hafen und auf zwei Strandpromenaden. Launig, um zu schauen, wie das Wetter wohl gerade ist - sonnig oder eher bewölkt - schalten wir auf eine der Kameras, zufällig und ohne irgendeinen Sinn oder Hinweis darauf, wo unsere Familienurlauber gerade sind und was sie gerade machen ... Und just sehen wir sie gerade, jetzt-dort, links unten im Bild, mit ihren Fahrrädern ankommend, auf dem Weg zum Strand ...

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La Mort ... Das Schwere am Sterben ist wohl das endgültige und unumkehrbare "Sich selbst" verlieren und loslassen. Wohl auch: Das der Anderen, der Welt - aber dieses ja immer nur in der Beziehung zu sich selbst. Leicht(er) stirbt wohl nur, wer

  • seiner selbst, seinem Leben und Dasein schon zuvor überdrüssig war
  • keine Durchhaltekraft & kein Vermögen mehr hat, den Tod als Erlösung herbeisehnt
  • dankbar & erfüllt, mit allem 'im Reinen', sagen kann: "Nun ist es genug, mehr braucht es nicht!"
  • sich zu Lebzeiten schon bewusstseinsmäßig relativiert & spirituell leicht genommen hat.
  • mit Vertrauen in ein GROSSES GANZES hinein gehen kann

Was wird es je für uns sein?

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wird fortgesetzt ...


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