Unterwegs notiert:
Der 94-Jährige US-Ex-Präsident Jimmy Carter saß in einer 'Late Night Show" ... Der Moderator spricht ihn auf seinen Glauben an und fragt ihn, ob
er bete, und welche Erfahrung er damit mache ... Carter lächelt und sagt: "There is a Saying, that God answers our Prayers in three Ways.
Sometimes He says *Yes*, sometimes *NO!* ... and sometimes His Answer is *Are You joking ???* ...
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"1913", von Florian Illies, ein wunderbares Buch - ein unterhaltsames, zeitgeschichtliches Panorama des Jahres , in dem köstliche
Stellen zu finden sind, z.B. diese über Pablo Picasso, George Braque und die Anfänge des Kubismus: " ... So eilten die Revolutionäre der Kunst
immer weiter, getrieben von der panischen Angst, vom bürgerlichen Publikum vollständig verstanden zu werden. Es dürfte Picasso beruhigt
haben, wenn er gewusst hätte, dass Arthur Schnitzler am 8. Februar in sein Tagebuch schreibt: 'Picasso: die frühen Bilder außerordentlich;
heftiger Widerstand gegen seinen jetzigen Kubismus." ;-))
"Es gibt keinen Freifahrtschein in eine Welt ohne Ambivalenzen!" (S. Mayer in einer Buchrezension: Claire Derer. Genie oder Monster. Von der Schwierigkeit, Künstler und Werk zu trennen)
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In einem Bericht über Demenzforschung lese ich: "Musik wird das Letzte sein, das wir vergessen!" ... Ein weiteres Plädoyer dafür, mit viel Musik, die mehr ist als nur *Gedudel* , durchs Leben zu gehen.
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In sieben Monaten wird es- nach 34 Jahren - meinen/unseren Abschied hier aus der Gemeinde geben, danach den Umzug und eine neue Lebensphase, auf die ich mich durchaus freue ... Aber wenn ich gerade gefragt werde, wie es mir nun damit geht, spüre ich den Einschnitt, je näher er kommt ... und ich oszilliere doch sehr hin und her in meinen Gefühlslagen ... ;-)
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Worüber und wie werde ich in 6 Wochen am Heiligabend predigen??? Mein letzter Weihnachtsdienst – nach 33 Heiligabendgottesdiensten hier in
der Hauptkirche – bringt persönlichen Abschied, Übergang in den Ruhestand, Bestandsaufnahme und eine alerte, apokalyptsche Welt- und
Gesellschaftssituation zueinander.
Es kann nur eine Predigt sein, die im Barth’schen Sinne auf die verschütteten FUNDAMENTE von Zuspruch, Trost, Auf-Ruf, Fest-Halten und Umkehr
zielt.
Ja, wir sind trostbedürftig – aber auch wachgerüttelt, in der biblischen Botschaft und im Evangelium die Grundierung der Welt und unseres
Daseins in der Welt zu finden – wo weihnachtliche Folklore, Romantik & Sentimentalitäten letztendlich zentrifugal verpuffen …
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Sonntagfrüh, ich liege noch im warmen Bett ,,, Plötzlich irgendwo draußen ein Knall in die Stille hinein, nichts weiter, was immer es war ... Danach bleibt es wieder still, friedlich, warm unter der Bettdecke. Mir wird bewusst, dass jetzt an anderen Orten gebombt, geschossen, gefroren, gezittert und gebangt wird ... während ich, während wir, verschont sind vom Leid und friedlich in den Sonntag gehen ...
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Parlez - vous Francais? .... Launig, französische Chansons hörend, bekomme ich Lust, nocheinmal meine kümmerlichen Reste an Französisch zu testen und aufzufrischen. Ich greife ins Regal, finde einen 'Audiotrainer', Wörterbuch und Grammatikhilfe ... Nach der 11. Klasse und zwei Jahren Französischunterricht, habe ich den Kurs abgewählt, weil es mir zu anstrengend wurde im Noten-Lauf auf's Abi zu. Heute bedauere ich es sehr und empfinde: Je devrais aimer rafraîchir mon français! ;-))
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"Warum nicht mal mit Bildung angeben, wenn die Jugend dahin ist ..." (Harald Martenstein in seiner aktuellen Kolumne)
wird fortgesetzt ...